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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 60

1909 - Leipzig : Hirt
60 Iii. Preußen bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. vollständige Trennung von Staat und Kirche durchführte, suchte er alle Parteien zu befriedigen. Die ersten Jahre seiner Regierung sind noch angefüllt mit Streitigkeiten gegen Holland, in denen es sich hauptsächlich um den Anteil handelte, den Belgien bei der Tilgung der Staatsschuld des früher vereinigten Königreichs zahlen sollte. Eine Einigung kam erst 1839 zustande, als Belgien eine jährliche Zahlung von 5 Million Gulden bis zur Tilgung der Schuld zu übernehmen versprach. Unter Leopolds Regierung erreichte das Land eine große Blüte. Die Einführung des französischen Münzfußes erleichterte den Handelsverkehr mit Frankreich. Bergbau, Ackerbau, Industrie, Handel und Schiffahrt nahmen einen großen Aufschwung. Das Land erhielt das dichteste Eisenbahnnetz von allen Ländern der Erde. Von Vorteil war dem Lande der Anschluß an den Deutschen Zollverein. Leopold I. genoß auch im Auslande großes Ansehen. Die Niederlande. Wilhelm I. regierte seit 1831 in den Niederlanden allein in patriarchalischer Weise. Dem Verlangen des Volkes nach einer mehr freiheitlichen Verfassung stand er unfreundlich gegenüber. Als die Kammer 1840 seine Zivilliste herabsetzte, dankte er ab und zog sich nach Berlin zurück, wo er 1843 starb. Sein Sohn Wilhelm Ii. regierte von 1840—1849. Italien. In dem Königreich Neapel, auf Sizilien und Sardinien hatte eine Volkspartei dem König eine freiheitliche Verfassung abgerungen. Der österreichische Staatskanzler Fürst Metternich fürchtete, daß die Bewegung auf die österreichischen Besitzungen in Oberitalien, die Lombardei und Venezien, übergreifen würde. Daher stellte ein österreichisches Heer die alten Zustände in Unteritalien und den beiden Inseln wieder her. Die österreichische Regierung in Oberitalien wurde dadurch nicht beliebter. Spanien und Portugal. Die freiheitliche Bewegung in Unteritalien war von Spanien ausgegangen. Dort hatten aufständische Truppen dem König eine Verfassung abgetrotzt. Mit Hilfe eines französischen Heeres wurden die Aufständischen zur Ruhe gebracht und die absolute Monarchie wiederhergestellt. Der König führte statt des bestehenden Thronfolgegesetzes das alte kastilische wieder ein. Nach diesem war weibliche Thronfolge zulässig. Als nun der König starb und nur eine Tochter Jsabella hinterließ, machte sein Bruder Don Carlos Ansprüche auf den Thron auf Grund des frühern Gesetzes. Das führte zu langwierigen Bürgerkriegen, die unter dem Namen Karlistenkriege bekannt sind. ^ Auch der reiche Kolonialbesitz in Amerika ging verloren. Da die Regierung dort fast nur Spanier als Beamte anstellte und diese das Volk zu ihrer eignen Bereicherung bedrückten, erhoben sich allenthalben

2. Deutsche Geschichte - S. 87

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Maximilian I. 1493 —1519. 87 Das englische Königreich war aus den kleinen angelsächsischen England Staaten zusammengewachsen; um 900 wurde es von Alfred beherrscht, der den Einfällen der seebeherrschenden Dänen entgegentrat und als Gesetzgeber und Ordner des Reiches sich die größten Verdienste erwarb. Im Jahre 1006 wurde England durch die Schlacht bei Hastings von dem Normannenherzog Wilhelm erobert, der in der Geschichte den Beinamen der Eroberer trägt. Dem normannischen Geschlechte folgte das Haus Anjou-Plantagenet, das ebenfalls französischen Ursprungs war und zahlreiche französische Landschaften als Lehen besaß. Diesem Hause entstammten der kühne, aber unstete Ritter Richard Lowenherz, der am dritten Kreuzzug teilnahm, und sein heimtückischer Bruder Johann ohne Land, der sich vor Papst Jnnocenzlll. demütigen mußte (§61) und fast den gesamten Besitz auf dem Festlande an Philipp August von Frankreich verlor. Im vierzehnten Jahrhundert begann eine neue, hundertjährige Periode englisch-französischer Kriege, dadurch hervorgerufen, daß Eduard Iii. nach dem Aussterben des Hauses der Eapetinger Ansprüche auf den französischen Thron erhob. In glänzenden Schlachten siegte damals die englische und die französische Ritterschaft. Anders ward es erst seit dem sieghaften Auftreten der Jungfrau von Orleans, Johanna d’Arc, eines gottbegeifterten lothringischen Bauernmädchens, welches Karl Vii. zur Krönung nach Reims führte. Zwar fiel sie nachher in die Hand der Engländer und wurde 1431 als Hexe verbrannt; aber die Macht Englands ging zurück, und schließlich mußte es die ftanzösischen Eroberungen wieder aufgeben. Für die innere Entwickelung Englands war es bedeutsam, daß sich ein Parlament ausbildete, eine Vertretung der oberen Stände des Volkes, die in ein Oberhaus und ein Unterhaus zerfiel und das Recht der Steuerbewilligung befaß. In die zweite Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts fallen die furchtbaren Bürgerkriege zwischen den Häusern Lancaster und Tjork, die man nach den Abzeichen der beiden Parteien alsdiekriegederroten und der weißen Rose bezeichnet. Sie wurden im Jahre 1485 beendet durch die Erhebung Heinrichs Vii. aus dem Hause Tudor, der Richard Iii., den letzten König aus dem Hause 5)ork, besiegte, den Frieden wiederherstellte und eine starke königliche Macht begründete. Frankreich stand, seitdem im Jahre 987 die Karolinger ausgestorben Frankreich waren, unter der Herrschaft der Eapetinger; unter ihnen sind Philipp Ii. August, der am dritten Kreuzzug sich beteiligte, und

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 48

1902 - Karlsruhe : Lang
— 48 — Xii. Kon Audokf von Kaösöurg. 1. Die kaiserlose Zeit?) Nach dem Tode Konrads Iv. hatte das deutsche Reich neunzehn Jahre lang kein Oberhaupt. Kaiser Friedrich Ii. war während seiner langen Regierungszeit wenig in Deutschland gewesen; überdies hatte er zum Nachteile der Kaisergewalt den kleinen Fürsten viele Rechte gegeben, damit sie in Zeiten des Unfriedens mit den Großen des Reiches zu ihm stünden. Daher kam es, daß die deutschen Fürsten keinen Oberherrn über sich haben wollten. Früher waren die Fürsten und Herren nur Beamte des Kaisers und des Reiches gewesen; jeder hatte sein Landesgebiet nur aus die Zeit seines Lebens vom Kaiser verliehen erhalten. Jetzt war jeder in seinem Lande unumschränkter Herr geworden. Jeder Ritter, der nichts als ein kleines Schloß und einige Morgen Landes besaß, nahm für sich Ehren und Rechte in Anspruch, wie sie nur dem Kaiser und König zukommen, und suchte seinen Besitz mit List und Gewalt zu vermehren. Das Wohl und die Ehre des Reiches galten nichts mehr, Recht und Gesetz wurden verachtet, die Schwachen wurden von den Starken**) unterdrückt. In dieser traurigen Zeit wollte kein deutscher Fürst die schwere Bürde der wertlosen Würde auf sich nehmen. Deshalb wurde die Kaiserkrone dem Könige Alfons von Castilien***) und dem Prinzen Richard von Cornwallis angeboten. Beide nahmen sie an; aber Alfons kam gar nicht nach Deutschland, Richard uur aus kurze Zeit. So tief war unser Vaterland durch die Selbstsucht seiner Fürsten gesunken, daß die Kaiserkrone an auswärtige Fürsten verschachert wurde, während dem Reiche durch inneren Hader der Untergang drohte. Und nicht huudert Jahre zuvor hatte sich vor dem deutschen Kaiser ganz Europa gebeugt. 2. Rudols von Habsburg. Aus dem Elend der kaiserlosen Zeit wurde Deutschland durch Rudols von Habsburg gerettet. Seine Geburtsstätte ist die Limburg am Fuße des Kaiserstuhles; seine Stammgüter lagen im Aargau. Kaiser Friedrich Ii. war sein Tauspate *) Interregnum = Fehlen des Reichsoberhauptes, Zwischenreich. **) Das Faustrecht — Recht des Stärkeren, rohe Gewalt. ***) Die Fürsten, welche den König Alfons von Castilien wählten, übertrugen dein Herzog Friedrich von Lothringen das Amt, mit Alfons über die Annahme der Kaiserkrone zu verhandeln. Er war nämlich durch seine Mutter mit ihm verwandt. Friedrich reiste selbst nach Spanien.

4. Deutsche Geschichte - S. 87

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Maximilian I. 1493 1619. 87 Das englische Knigreich war aus den kleinen angelschsischen England. Staaten zusammengewachsen; um 900 wurde es von Alfred beherrscht, der den Einfllen der seebeherrschenden Dnen entgegentrat und als Gesetz-geber und Ordner des Reiches sich die grten Verdienste erwarb. Im Jahre 1006 wurde England durch die Schlacht bei Hostings von dem Normannenherzog Wilhelm erobert, der in der Geschichte den Beinamen der Eroberer trgt. Dem normannischen Geschlechte folgte das Haus Anjou-Plantagenet, das ebenfalls franzsischen Ursprungs war und zahlreiche franzsische Landschaften als Lehen besah. Diesem Hause entstammten der khne, aber unstete Ritter Richard Lwenherz, der am dritten Kreuzzug teilnahm, und sein heimtckischer Bruder Johann ohne Land, der sich vor Papst Jnnocenzlll. demtigen mute (61) und fast den gesamten Besitz auf dem Festlande an Philipp August von Frankreich verlor. Im vierzehnten Jahrhundert begann eine neue, hundertjhrige Periode englisch-franzsischer Kriege, dadurch hervorgerufen, da Eduard Iii. nach dem Aussterben des Hauses der Capetinger Ansprche auf den franzsischen Thron erhob. In glnzenden Schlachten siegte damals die englische und die franzsische Ritterschaft. Anders ward es erst seit dem sieghaften Auftreten der Jungfrau von Orleans, Johanna d'are, eines gottbegeisterten lothringischen Bauernmdchens, welches Karl Vii. zur Krnung nach Reims fhrte. Zwar fiel sie nachher in die Hand der Englnder und wurde 1431 als Hexe verbrannt; aber die Macht Englands ging zurck, und schlielich mute es die franzsischen Eroberungen wieder aufgeben. Fr die innere Entwicklung Englands war es bedeutsam, da sich ein Parlament ausbildete, eine Vertretung der oberen Stnde des Volkes, die in ein Oberhaus und ein Unterhaus zerfiel und das Recht der Steuer-Bewilligung besa. In die zweite Hlfte des fnfzehnten Jahrhunderts fallen die furchtbaren Brgerkriege zwischen den Husern Lancaster und Jork, die man nach den Abzeichen der beiden Parteien als die Kriege derroten und der weien Rose bezeichnet. Sie wurden im Jahre 1485 beendet durch die Erhebung Heinrichs Vii. aus dem Hause Tudor, der Richard Iii., den letzten König aus dem Hause Dork, besiegte, den Frieden wiederherstellte und eine starke knigliche Macht begrndete. Frankreich stand, seitdem im Jahre 987 die Karolinger ausgestorben Frankreich, waren, unter der Herrschaft der Capetinger; unter ihnen sind Philipp Ii. August, der am dritten Kreuzzug sich beteiligte, und

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 118

1896 - Leipzig : Voigtländer
118 Elbing, Knigsberg. Nach vollstndiger Unterwerfung des preuischen Lan-des wurde 1309 der Sitz des Hochmeisters von Venedig nach Marienburg verlegt. Von da an herrschte der deutsche Ritterorden der das Land, bis die Niederlage bei Tannenberg 1410 gegen den König von Polen seine Macht brach. Im Frieden zu Thorn 1466 verlor der Orden West-preuen an Polen und mute die polnische Lehenshoheit der Ostpreuen an-erkennen. Die Residenz des Hochmeisters wurde nach Knigsberg verlegt. 62. Die wichtigsten auerdeutschen Lnder. I. Frankreich. 1. Die Karolinger und die Capetinger (bis 1328). In Frankreich herrschte zuerst das Haus der Karolinger (bis 987). Im nrdlichen Teile des Landes setzten sich die Normannen fest; ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde (911) als Herzog mit der Norm and ie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328). Unter diesen ragen namentlich hervor: Philipp Ii. August, der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte; Ludwig Ix. der Heilige, der die beiden letzten Kreuzzge unternahm und die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigs-Herrschaft erweiterte, und Philipp Iv. der Schne, der die Knigsmacht fast unumschrnkt machte und bewirkte, da die Ppste (1309) ihren Sitz in Avignon nahmen. 2. Haus Valois (13281589). Unter den Knigen ans dem Hause Valois wurde ein mehr als hundertjhriger Krieg zwischen Frankreich und England gefhrt, der durch Ansprche der englischen Könige auf den franzsischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich aufs hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 (Johanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen) des Landes Retterin. Der folgende König, Ludwig Xi., vernichtete die Macht der groen Vafallen und stellte die knigliche Alleinherrschaft fest, so da Frankreich (im Gegensatz zu Teutschland) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete. Ii. England. 1} Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den An g e l -sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reiche ging das Knigreich England hervor, 827. Den fortwhrenden Angriffen der Dnen trat Alfred der Groe (871901) siegreich entgegen; auch wirkte er fr die Bildung seines Volkes. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder; ihr König Kanut der Groe (1016) unterwarf England feiner Herrschaft. Nach ihm regierten kurze Zeit wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, durch die Schlacht bei H astings 1066 das Land eroberte. 2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tudor (10661485). Auf die normannischen Könige folgte (1154) das Haus Plantagenet. Diesem

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 75

1895 - Leipzig : Voigtländer
75 Anhang. Die wichtigsten antzerdentschen Lnder. 47. (107.) Frankreich. 1. Die Karolinger und die Capetinger bis 1328. In Frankreich herrschte bis zum Jahre 987das Haus der Karolinger, das in Deutschland bereits 911 erloschen war. Im nrdlichen Teile des Landes setzten sich die Nor-m a n n e n sest; ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde 911 als Herzog mit der Normandie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328); unter diesen ragen nament-lich hervor: Philipp Ii. August, der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte; Lud-wig Ix. der Heilige, der die beiden letzten Kreuzzge unternahm und die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigsherrschaft erweiterte; und Philipp Iv. der Schne, der die Knigsmacht fast unumschrnkt machte und be-wirkte, da die Ppste 1309 ihren Sitz in Avignon nahmen. 2. Hans Valois (13281589). Unter den Knigen aus dem Hause Valoi s wurde ein mehr alshundertjhrigerkriegzwis ch en Frank-reich und England gefhrt, welcher durch Ansprche der englischen Könige auf den franzsischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich auss hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 ljohanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen), welche in den entmutigten Franzosen neue vaterlndische Begeisterung erweckte, des Landes Retterin; den Englndern, welche bereits einen groen Teil Frank-reichs in Besitz genommen hatten, blieb schlielich nur noch die Stadt Calais. Der folgende König Ludwig Xi. vernichtete durch Gewalt und Hinterlist die Macht der groen Vasallen und stellte die knigliche Alleinh errschaft fest, so da Frankreich (im Gegensatz zu Deutschland) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete. 48. (108.) England. 1. Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den An gel-sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reiche ging das Knigreich England hervor, 827. Den fortwhrenden Angriffen der Dnen trat Alfred der Groe (871901) siegreich entgegen; auch wirkte er sr die Bildung seines Volkes. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder; ihr König Kannt der Groe 1016, welcher auer Dnemark auch Norwegen be-herrfchte, unterwarf England feiner Herrschaft. Kurze Zeit regierten dann wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, durch die Schlacht bei Ha st in gs 1066 das Land eroberte. iq 2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tudor (10661485). Die normannischen Könige herrschten bis 1154, dann kam das Haus Plan-tagenet auf den englischen Thron. Diesem Herrscherhause gehrte König Richard Lwenherz an, welcher am dritten Kreuzzuge teilnahm. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land; dieser wurde vom Papste Innocenz Iii. anfs tiefste ge-

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 76

1895 - Leipzig : Voigtländer
76 demtigt und vom Adel seines Landes 1215 gezwungen, die Magna Charta zu gewhren, welche die Grundlage der englischen Verfassung und Volkssreiheit enthlt. Im Jahre 1399 kam das Haus Lancaster, eine Nebenlinie des Hauses Plantagenet, zur Regierung, unter welcher, nach Beendigung des hundert-jhrigen Krieges mit Frankreich, zwischen den Husern Lancaster und Jork der Krieg der roten und Weien Rose ausbrach. Eine Zeitlang war das Haus Uork im Besitze der Herrschaft. Endlich wurde der verheerende Partei-und Brgerkrieg durch die Thronbesteigung Heinrichs Vii. beendigt, der die Reihe der Herrscher aus dem Hause Tudor 1485 erffnet. 49. (109.) Spanien. 1. Die Herrschaft der Araber. Durch die Schlacht bei erez de la 711 Frontera 711, welche dem We st gotenreiche ein Ende machte, kam Spaniensast ganz unter die Herrschaft der Araber. Das von ihnen (756) gegrndete Kalifat von Cordova hatte im 10. Jahrhundert eine glanzreiche Zeit. Die Wissenschaften, namentlich die Mathematik, die Astronomie und die Sternkunde, blhten auf; die Baukunst erzeugte den eigentmlichen maurischen Stil (s. die Moschee zu Cordova: Taf. V, 6); die Dichtkunst hob sich; Handel, Gewerbe, Bergbau gediehen. Auerordentlich war die Pracht der Hofhaltung und der kniglichen Palste (die Alhambra zu Granada). Aber allmhlich wurde das Reich durch innere Spaltungen geschwcht und durch das Vordringen der Christen in seinem Umfange gemindert. 2. Die christlichen Reiche. In den asturischen Gebirgen hatte sich ein Rest der Westgoten von der maurischen Herrschast unabhngig erhalten; Karl der Groe grndete die spanische Mark. Aus diesen christlichen Ge-bieten gingen spter die Reiche Kastilien, Aragonien und Portugal hervor. Durch erfolgreiche Kmpfe, in denen namentlich der Ruhm des Cid (f 1099) hervorglnzte, dehnten sich diese christlichen Reiche immer weiter nach Sden aus; die Araber wurden nach und nach auf das Knigreich Grandabe-schrnkt. Die Knigin Jsabella von Kastilien machte endlich durch Erobe-rung von Granda der arabischen Herrschaft ein Ende 1492. Die Ver-mhlung Jfabellas mit Ferdinand dem Katholischen von Aragonien hatte die Vereinigung von Kastilien und Aragonien zur Folge. Die Erbtochter Ferdinands und Jsabellas, Johanna, vermhlte sich mit Kaiser Maximilians Sohne Philipp. Der Sohn Philipps, Karl I., mit welchem 1516 das Haus Habsburg zur Regierung gelangte (der nachmalige deutsche Kaiser V.), nannte sich zuerst König vonspanien. 50. (110.) Italien. Nach dem Ende der hohenstanfischen Zeit zerfiel Italien in eine Anzahl kleinerer Staaten. Unter diesen sind namentlich folgende zu bemerken: 1. In Oberitalien erhob sich Venedig, eine Republik unter gewhlten Dogen (Herzgen), seit den Kreuzzgen zur ersten See- und Handels-

8. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 147

1891 - Leipzig : Voigtländer
147 987. Nach vielen Plnderungszgen setzten sich die Normannen im nrdlichen Teile des Landes fest: ihr Fhrer Rollo, nach der Taufe Robert genannt, wurde 911 als Herzog der Normandie belehnt. Auf die Karolinger folgten mit Hugo Capet die Capetinger (9871328), unter welchen namentlich Philipp Ii. August 987 (der sich am dritten Kreuzzuge beteiligte) und Ludwig Ix. der Heilige (der die beiden letzten Kreuzzge unternahm) die durch die Macht der groen Vasallen beschrnkte Knigsherrschaft erweiterten, Philipp Iv. der Schne die Knigsmacht fast unum-schrnkt machte und bewirkte, da die Ppste in Avignon 1309 ihren Sitz nahmen. 2. Hausvalois(13281589). Unter den Knigen aus dem Hause Valois 1328 wurde ein mehr als hundertjhriger Krieg zwischen Frankreich und England gefhrt, welcher durch Ansprche der englischen Könige auf den franz-fischen Thron veranlat wurde. Als in diesem Kriege (unter König Karl Vii.) Frankreich aufs hrteste bedrngt war, wurde die Jungfrau von Orleans 1429 1429 (Johanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen), indem sie in den entmutigten Franzosen neue vaterlndische Begeisterung erweckte, des Landes Retterin: den Englndern, welche bereits einen groen Teil Frankreichs in Besitz genommen hatten. blieb schlielich nur noch die Stadt Calais. Der folgende König Ludwig Xi. vernichtete durch Gewalt und Hinterlist die Macht der groen Vafallen und stellte die knigliche Alleinherrschaft fest, fo da Frankreich (umgekehrt wie Deutsch-land) am Ende des Mittelalters ein einheitliches, krftiges Reich bildete. 108. England. 1. Die Angelsachsen bis 1066. Aus der Vereinigung der von den Angel-sachsen in Britannien gegrndeten sieben Reicheqing das Knigreich England hervor 827. Den fortwhrenden Angriffen der eingedrungenen Dnen trat Alfred der 827 Grosze (871911) siegreich entgegen und wirkte fr die Bildung feines Volkes als ein anderer Karl der Groe. Unter seinen Nachfolgern kehrten die Einflle der Dnen wieder: deren König Kannt der Grotze 1016, welcher auer Dnemark auch Norwegen beherrschte, unterwarf England seiner Herrschaft. Kurze Zeit regierten dann wieder angelschsische Könige, bis Wilhelm der Eroberer, Herzog der Nor- 1066 mandie, durch die Schlacht bei Hastings 1066 das Land eroberte. 2. Von Wilhelm dem Eroberer bis zum Hause Tndor (10661485). Die normannischen Könige herrschten bis 1154, wo das Haus Plantagenet auf den englischen Thron kam. Der König Richard Lwenherz (welcher am dritten Kreuz-zuge teilnahm) gehrte diesem Herrscherhause an. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land, der vom Papste Innocenz Iii. aufs tiefste gedemtigt und vom Adel seines Landes gezwungen wurde, die Magna Charta 1215 zu gewhren, welche 1215 die Grundlage der englischen Verfassung und Volksfreiheit enthlt. Im Jahre 1399 kam das Haus Laneaster (eine Nebenlinie des Hauses Plantagenet) zur Regierung, unter welchem, nach Beendigung des hundertjhrigen Krieges mit Frankreich, zwischen den Husern Lancaster und Aork der Krieg der roten und weien Rose ausbrach. Eine Zeitlang war das Hans ?)orf im Besitze der Herrschaft, bis der verheerende Partei- und Brgerkrieg beendigt wurde durch die Thronbesteigung Heinrichs Vii., der die Reihe der Herrscher aus dem Hanse Tudor 1485 erffnet. 1485 10*

9. Geschichte des Mittelalters - S. 188

1888 - Wiesbaden : Kunze
188 Dritte Periode des Mittelalters. Auf Richard folgte sein jüngster Bruder Johann ohne Land (1199—1216). Er war ein geistesarmer Fürst, der seinen Beinamen daher führte, daß ihn sein Vater bei der Erbverteilung leer ausgehen ließ. Sein Neffe, Graf Arthur von Bretagne, wurde von ihm besiegt und ins Gefängnis gebracht. Als er dort starb, wurde der König des Mordes bezichtigt, und der französische König Philipp August forderte hierauf Johann als seinen Vasallen vor Gericht nach Paris. Da er nicht erschien, so erklärte er ihn seiner Lehen verlustig und eroberte seine französischen Besitzungen. Mit dem Papst Innocenz Iii. geriet Johann in Streit, weil er die Wahl des Erzbischofs Lang ton von Canterbury nicht anerkennen wollte. Als er Gewalt gegen diesen gebrauchte, belegte ihn der Papst mit dem Bann und sein Land mit dem Int erdikt. Trotz und Widerstand des Königs waren vergeblich. Philipp August von Frankreich wurde vom Papste aufgefordert, den ungehorsamen Fürsten und seine Unterthanen zu züchtigen und England zu erobern. Schon war dieser gerüstet, da beugte sich Johann, der seinen Vasallen nicht traute, vor dem Papste und rettete seine Krone, indem er England und Irland gegen eine jährliche Abgabe von 1000 Mark Silber vom päpstlichen Stuhle 1213 zu Lehen nahm. Diese Demütigung erregte große Unzufriedenheit in dem Volk; dazu kam, daß er gegen Philipp August bei Bo uv in es unterlag. Jetzt wurde unter der Leitung des Erzbischofs Langton ein Bündnis der Geistlichkeit und der weltlichen Vasallen gegen den König geschlossen und dieser 1215 zur Ausstellung des großen Freibriefes (magna charta), der Grundlage der englischen Verfassung, gezwungen. Darin versprach der König für sich und seine Nachkommen allen Eingriffen in die bestehenden Rechte zu entsagen. Die Steuern wurden genau bestimmt, jede außerordentliche Erhebung wurde von der Zustimmung eines aus Abgeordneten des höheren Adels und der Geistlichkeit zusammengesetzten Parlamentes abhängig gemacht, die Freiheit des Handels ausgesprochen und das Gerichtswesen neu geordnet. Ein freier Mann sollte nur von seinesgleichen gerichtet, die Forsten und Wasser freigegeben werden. Um eine Verletzung des Freiheitsbriefes zu verhüten, sollte der König alle ausländischen Beamten und feine fremden Söldner entlassen. Johann weigerte sich zwar, alle diese Punkte zur Ausführung zu bringen und überfiel den Adel mit Heeresmacht; allein dieser rief den französischen Kronprinzen Ludwig (Viii.) zum König aus; doch noch ehe es zu einer entscheidenden Schlacht kam, starb Johann. Ihm folgte fein Sohn Heinrich Iii. (1216—1272), der die Be-

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 93

1911 - Breslau : Hirt
51. 52. Der erste Kreuzzug. 93 Im Osten dagegen lagen die Verhltnisse fr die Christen weniger Der Osten, gnstig. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurden die Sarazenen so gefhrlich, da sich der ostrmische Kaiser Alexius, der dogmatischen und kirch-liehen Streitigkeiten vergessend, an den Papst mit der Bitte um Hilfe wandte. Nachdem sich von dem Kalifat von Bagdad ein zweites der Fatimiden Die in gypten losgelst hatte (vgl. 28), wurde jenes von den aus Zentral-S-idschuken. asien hereinbrechenden trkischen Seldschnken berwltigt. Nach der Eroberung aber zerfiel die seldschukische Herrschaft selbst in mehrere selbstndige Emirate oder Sultanate. Diese Zersplitterung der mohammedanischen Welt erleichterte den Angriff der Kreuzfahrer. Den Anla zu den Kreuzzgen gaben die Klagen der christlichen Anla der Pilger der die Mihandlungen in Palstina, denen sie seit der Hernftreu33ti9e' schaft der glaubensstrengen Fatimiden und in noch hherem Grade seit der seldschukischen Eroberung ausgesetzt waren. Hatte man schon seit der Erbauung der Kirche des Heiligen Grabes durch Helena, die fromme Mutter Konstantins des Groen, Wallfahrten zum Heiligen Grabe unter-nommen, so hatten sich diese im 11. Jahrhundert unter der Einwirkung des von Eluny ausgehenden asketisch-schwrmerischen Geistes bestndig vermehrt. Der Gedanke, den zuerst Gregor Vii. ausgesprochen hatte, da die Sttte der heiligsten Erinnerungen den Unglubigen entrissen werden msse, fand deshalb einen wohlvorbereiteten Boden. berdies kamen zu den religisen Beweggrnden vielfach auch solche politischer, sozialer und z. B. fr die italienischen Seestdte - wirtschaftlicher Art. Urban Ii. verkndete den Kreuzzug auf den Konzilien zu Piacenza und Clermont (1095) und entfesselte damit die gewaltige Bewegung. Unter dem Rufe Gott will es!" lieen sich Tausende das rote Kreuz auf die (linke) Schulter heften. In dem waffenfrohen, sich unaufhrlich befehdenden Adel aller abend-Ritterstand, lndischen Staaten, besonders der Franzosen, fand sich eine unerschpfliche Flle von Kraft dazu bereit, dieses Unternehmen zu verwirklichen. Dadurch, da diesem Adel, der nur fr den Waffendienst lebte, das erhabenste Ziel fr seinen Tatendurst hingestellt wurde, erhielt sein wildes Leben einen edleren Gehalt. Es entwickelte sich der Ritterstand, die Kriegerkaste, deren Waffen jetzt mehr in den Dienst der Religion traten und von der Kirche ihre Weihe empfingen. 53. Der erste Kreuzzug (10961099). Dem Kreuzzuge der Fürsten Vorlufer gingen schlecht geordnete Scharen meist von Leuten, die nichts zu ver-^^^ Iieren hatten, unter Fhrung des Einsiedlers Peter von Amiens und Walters von Habenichts vorauf. Schon beim Angriff auf Nica in Kleinasien wurden sie vollstndig aufgerieben. Unter den Teilnehmern am ersten Kreuzzuge traten Gottfried Der von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und fein Bruder Bal-^^uzzug duin, Graf Robert von Flandern, Graf Hugo von Vermandois,
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